Webers Moldawienprojekt

Februar 2017

Liebe Freunde


Wir erleben einen richtigen schönen, kalten Winter. Da bei uns die Strassen und Trottoire nicht gesalzen werden, sind wir jetzt ständig mit dem Schlitten unterwegs. Den Kindern gefällt dies sehr.

Es ist in Moldawien nicht selbstverständlich, dass jeder Haushalt eine Heizung hat und alle Hausbewohner in den Dörfern genügend Holz zu Verfügung haben für den ganzen Winter, somit hoffen und beten wir, dass die Kälte bald ein Ende hat.

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Wir geben euch gerne mit diesem Newsletter einen Einblick in unser Familienleben und in unsere Projekte in Moldawien und teilen euch gerne mit was uns freut und auf was wir hoffen. Als erstes für die, die nicht so gerne lesen, ein Teil unseres Lebens zusammengefasst in einem kurzen Film. (siehe folgend!)

Communityhaus

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Unsere Vision des Communityhauses nimmt langsam aber sicher äusserlich gesehen Formen an. Es ist echt spannend zu zusehen, wie ein Haus von fast Grund auf gebauen wird. Lustigerweise wird das Haus viel grösser, als wir eigentlich zuerst planten, es besteht aus 12 Zimmer. Gott hat Grosses vor mit diesem Haus, da sind wir uns sicher. Dieses Haus soll ein Haus sein, wo echte Gemeinschaft gelebt wird mit Jesus im Zentrum. Wir möchten uns herausfordern lassen in der Gastfreundschaft leben, Ressourcen teilen, zusammen unseren Nächsten, der Nachbarschaft und der Stadt dienen. Es soll ein Haus der Lichts sein, wo Menschen, welche zu uns kommen, sich zu Hause fühlen und die Liebe Gottes spüren.

Ich freue mich sehr und lobe Gott schon jetzt, für das was auf uns zukommen wird. Manchmal bekomme aber auch Gänsehaut und frage mich, bin ich dem gewachsen, jetzt nach 3 Jahren Camperleben, nur wir als Familie. Doch ich will nicht stehen bleiben. Ich will wachsen und mich herausfordernd lassen. Für mich persönlich heisst dies, nicht mehr so oft nur auf mich und meine Familie schauen, sondern mich üben mein Leben zu teilen, mein Haus zu öffnen und mich in der Gastfreundschaft zu üben.

Arbeit im Dorf

Es ist Teil unserer Vision, hier in Moldawien Gemeinden auszurüsten und in allen Lebensbereichen der Menschen relevant zu sein. Hier sehen wir geistlich, sozial und wirtschaftlich als drei Hauptbereiche, in welchen wir als Gemeinde und als Christen einen Segen für unsere Mitmenschen sein wollen.

Das Evangelium der Gnade Gottes und Errettung durch den Glauben bringt Sinn und Frieden ins geistliche Leben der Menschen. Durch den Dienst an unseren Mitmenschen und aktiver Mitgestaltung an Gesellschaft und Kultur bauen wir die Gesellschaft sozial auf. Mit dem Fördern und unterstützen vom Familienbetrieben und dem Entwickeln von modernen und effizienten Landwirtschaft und Businessmodellen bringen wir Perspektive ins wirtschaftliche Leben der Menschen. Nun machen wir das nicht als Familie Weber alleine, sondern es ist unser Privileg, mit einem internationalen Team, der lokalen Gemeinde und mit lokalen Partnern an dieser Vision zu arbeiten.

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Dorf Sculeni

So haben wir im Dorf Sculeni zwei Landwirtschafts Projekte:

Einerseits sind wir daran mit Anatoli Grebeniuc, einem Freund aus der Gemeinde in Ungheni, eine 2-3 Hektar grosse Biologische Beerenplantage aufzubauen, genannt BioDream.


Andererseits haben wir im 2016 das Projekt „Mold-Swiss Model Farm“ gestartet. Wo wir zusammen mit unserem Cousin Urs Ledermann auf einem eigenen Betrieb von knapp 50ha Grösse verschiedene Betriebsmodelle im Bereich Milch und Fleischproduktion mit Know-how aus der Schweiz entwickeln und ausprobieren, mit dem Ziel, lokale Familienbetriebe zu fördern. Finde mehr Infos dazu auf unserer Model-Farm Website oder im Newsletter Januar 2017 des Modelfam Projektes.

Uns begeistert, dass diese klar Business Projekte, doch auch einen sozialen und geistlichen Mehrwert ins Dorf bringen. So konnte zum Beispiel im letzten Herbst ein Team von Jugendlichen aus Herzogenbuchsee auf dem Territorium von BioDream ihre Zelte aufschlagen, um in den Dörfern Sculeni und Floreni mit Wort und Tat zu dienen, indem sie Holz spalteten und dies bedürftigen Menschen verteilten, dazu gab es auch noch Essenspakete, Ermutigung und Gebet.

Bei Model-Farm konnten wir im letzten Sommer und Herbst zwei Jugendleiter aus der lokalen Pfingstgemeinde teilzeitlich beschäftigen. Wir sind zuversichtlich, dass sie ab diesem Frühling Vollzeit bei uns arbeiten können, was wiederum sehr relevant für die lokale Gemeinde und die Jugend im Dorf ist. Denn auch für diese beiden jungen Männer wäre sonst die einzige wirkliche Alternative, eine Arbeitsstelle in der Stadt oder im Ausland.

Jetzt im Winter, wo wir hier in Sculeni zwischenzeitlich bis zu gefühlten minus 30°C hatten, konnte Anatoli einige bedürftige Menschen mit Brennholz segnen, welches wir von der Demontage vom Haus in Ungheni und von den gerodeten Bäumen und Sträuchern auf dem Model-Farm Land gratis abgeben konnten.


Trotzdem vieles in diesen Projekten nicht nach Plan läuft und wir erst ein paar ganz kleine Stücke der grossen Vision realisieren konnten und es noch Jahre dauern wird bis diese Businessmodelle multipliziert werden können, sehen wir doch schon viele positive Resultate. Wir müssen einfach genau hinschauen!



„Die Welt ist voll alltäglicher Wunder“ Zitat von Martin Luther

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Dorf Elisavetovca

In Elizavetovca, einem anderen kleinen Dorf der Region Ungheni, arbeiten wir intensiv mit Familie Vozniuc. Mit ihnen haben wir ein Aquaponics Experiment am Laufen und ein Business-Projekt im Bereich Austernpilzproduktion, genannt Vozniuc Pilzfarm, dies ist nun nach einer Probephase bereit für den nächsten Entwicklungsschritt.

Beides sind Business Ideen, welche in einem Garten, bzw. Keller realisiert werden können und somit in Zukunft Perspektive für Familien im Dorf ohne Zugang zu grösseren Ackerflächen haben. Nebst dem Familie Vozniuc Family-Business-Pionier sind, sind sie auch geistlich und sozial im Dorf aktiv. Sie verteilen mit der Hilfe der lokalen Gemeinde Hilfsgüter, organisieren für die Kinder vom Dorf die Teilnahme am Kindercamp der Kirche oder wie letztlich mobilisieren sie mit Erfolg Bewohner und die Gemeindeverwaltung um den Spiel- und Sportplatz im Dorf zu sanieren. Dazu sind sie aktive und treue Mitglieder unserer Gemeinde und träumen davon ein Rehabilitationszentrum für Menschen in schwierigen Situationen aufzubauen.


Uns begeistert, dass wir hier durch unser relativ kleines Engagement eine lokale Familie ermutigen und ermächtigen können, für ihr Land und ihre Leute mit Gottes Hilfe Grosses zu vollbringen.


„Gebt doch ihr ihnen zu essen“ Zitat Jesus Christus aus Lukas 9.13



Übrigens, für die beiden Projekte in Elizavetovca sind wir noch auf mehr Sponsoren (Spenden) bzw. Investoren (zinslose Darlehn) angewiesen. Und über jeden kleineren und grösseren Betrag dankbar. Eine Spende oder Investition in so ein Projekt ist auch eine Chance, spezifisch für eine Familie oder ein Dorf praktisch und auch in der Fürbitte einzustehen. Wenn du interessiert bist, darfst du dich gerne bei mir Tobias (mailto: webertobias@icloud.com) melden.

KingdomParadigm

Vor zwei Jahren half ich (Tobias) mit Oleg Reutki MD und Matt Rutter USA Kingdomparadigm zu gründen. Zusammen arbeiteten wir daran in kleineren und grösseren Projekten start-up Unternehmer aus der Christlichen Gemeinschaft zu unterstützen, mit dem Ziel, dass diese Unternehmer in verschiedenen Aspekten einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausüben können. Nun hat sich in den letzten zwei Jahren in Kingdomparadigm der Fokus von kleineren Landwirtschaftlichen Projekten auf viel grössere Projekte im Bereich Dienstleistung und Gewerbe verschoben.

Weil diese Art von Projekte meinen Erfahrungshorizont deutlich übersteigen und ich gemerkt habe, dass ich lokal viel effizienter arbeiten kann, habe ich mich entschlossen per Ende 2016 aus dem Vorstand von Kingdomparadigm zurückzutreten.

In Kingdomparadigm werde ich mich weiterhin als externer Berater im Bereich Landwirtschaft engagieren.

Mein Moldawien

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Tobias

Denis, Iurie und Radu sind drei Moldawier zwischen 25 und 30 Jahren alt. Seit Juni letzten Jahres arbeiten sie an unserem Community Haus, sie alle sind im letzten Jahr zum zweiten Mal Vater geworden. Wie so viele Väter, die darum kämpfen in Moldawien ihr Leben zu bestreiten und ihre Familie zu versorgen, sahen auch sie ihr erstes Kind mehr aus der Ferne, sprich von der Arbeit in Russland aus aufwachsen. Von welcher sie nur alle drei Monate für ein paar Wochen heimkehrten, um die Familie zu sehen und an ihrem Haus oder ihrer Wohnung eine weitere Zimmerwand zu renovieren und wenn dann das Geld aufgebraucht war, brachen sie wieder auf um Arbeit zu finden.

Mit der Arbeit an unserem Haus, verdienen sie nun knapp 9'000 Lei / 450 Franken pro Monat, das ist kein Super Lohn, aber für unserer Region klar überdurchschnittlich. Und er ermöglicht ihren Familien ein würdiges Leben zu führen.

Jeder von ihnen sagte mir unabhängig von einander: „... weißt du Tobias es ist anders, mein erstes Kind sah ich auf die Welt kommen und als ich es nach ein paar Monaten das nächste Mal sah, war es so gross und ich kannte es kaum mehr und es mich schon erst recht nicht mehr. Aber jetzt beim zweiten Kind, sehe ich jeden kleinen Entwicklungsschritt und kann mich mit meiner Frau zusammen darüber freuen und es fällt mir leichter eine Beziehung mit dem Kind aufzubauen...“ Das zu hören und zu sehen, erfüllt auch mich mit grosser Freude und Dankbarkeit! Am liebsten möchte ich nun jedes Jahr ein Bauprojekt realisieren um diesen tollen Männern zu ermöglichen auch tolle und gegenwärtige Väter zu sein. Denn das Familienleben in welchem ich aufgewachsen bin und welches für mich (und vielleicht auch für dich) normal ist, ist hier in Moldawien absoluter Luxus!

Doch leider ist dies nur eine Momentaufnahme. Wenn unsere Community Haus fertig gebaut ist, werde ich sie nicht mehr beschäftigen können. Denis hat etwas Geld gespart und plant seine Eigentumswohnung zu vergrössern, was hier eine Art Altersvorsorge ist, Iurie hat von Autospenglerei bis Fischzucht von mancher Businessidee gesprochen, ob er wirklich etwas starten kann und wird weiss ich nicht. Radu hat eine gebrauchte profi Holzfräsmaschine gekauft und hofft darauf, mit Schreinerarbeiten Geschäfte zu machen.

Wenn wir Missionare hier in Moldawien ein Haus bauen, ist das kein nachhaltiger Beitrag zum wirtschaftlichen Wachstum in Moldawien. Aber es zeigt ganz praktisch auf, was für einen grosser Unterschied eine lokale gut bezahlte Arbeitsstelle macht und es motiviert mich bei unseren kleineren und grösseren Businessprojekten dran zu bleiben. Ich bin sicher, dass wenn sich Gottes Königreich hier auf der Erde manifestiert, es die ganze Gesellschaft, inklusive der Wirtschaft erneuert und da haben wir als Christen und als Gemeinde eine Verantwortung, besonders in einem Land wie Moldawien.


„Der Herr hat Abraham reich gesegnet. Er ist sehr wohlhabend geworden: Ihm gehören Schafe, Ziegen und Rinder, Kamele und Esel, dazu Silber und Gold und viele Diener und Mägde.“ Genesis 24.35

Simone

Ich denke angestrengt nach, was ich bei "mein Moldawien" euch Grossartiges erzählen könnte. Etwas ausserordentliches, ein Wunder, dass ich erleben durfte? Doch mir fällt einfach nichts besonderes ein. Ist mein Alltag etwa so langweilig und eintönig, frage ich mich? Ich bin hauptsächlich im Moment zu Hause mit unseren drei Kindern beschäftigt. Dies ist alles andere als langweilig! Diese drei kleinen Wilden halten mich sehr auf Trab und rauben mir manchmal auch meine Kräfte und meine Geduld. Ich möchte mit euch einfach ein kleines Alltagserlebnis teilen. Zuerst mein Lieblingsbibelvers:


"Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet! Denn wer bittet, der bekommt! Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet!

Würde jemand von euch seinem Kind einen Stein geben, wenn es um ein Stück Brot bittet? Wenn schon ihr hartherzigen Menschen euren Kindern Gutes gebt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes schenken, die ihn darum bitten!" Matthäus 7: 7-11


Diesen Vers nehme ich wortwörtlich. Oft bitte ich Gott in meinem Alltag, dass er mir Kraft und Geduld oder eine Superportion Liebe und Freude schenkt! So auch an diesem einen Tag. Ich fühlte mich halbkrank und hatte gerade überhaupt keine Lust mich auf meine Kinder einzulassen. Die Jungs kommen gleich vom Kindsgi nach Hause und es ist zu schlechtes Wetter um draussen zu spielen. So habe ich den ganzen Nachmittag vor mir mit ihnen in unserem mini Haus. Ich bat Gott im Glauben an diesen Bibelvers, dass wir eine super coole Zeit zusammen haben werden und ich mit Kraft und Freude getankt bin. Angefangen hat es nicht ausserordentlich. Louis war schlecht drauf und hatte für gar nichts Lust, ausser Ipädle (was ich schon fast erlaubte). Da kamen ihnen plötzlich die Idee für Grosi, (hatte gerade Geburtstag) einen Kuchen zu backen und ihn die Schweiz zu senden. :-) Wir backten was das Zeug hält und anstatt ihn auf die Post zu bringen, machten wir ein Filmli für Grosi und luden Freunde ein und assen ihn selbst. Dies war ein echt super coolen Nachmittag - ein Geschenk Gottes!


Folgend noch das Filmli dazu! :-)

Geburikuchen

Bis zum Nächsten Mal!

Danke für euer Interesse und eure Teilnahme an unserem Leben hier in Moldawien!


Auch uns interessiert es wie es euch geht! Wir freuen uns von euch zu hören! Wir sind sehr offen für Rückmeldungen, Anregungen und neue Ideen! Und da wir schon bald in einem grossen Haus wohnen werden, werden wir Platz für Gäste haben! Seid willkommen uns zu besuchen!


Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Seid umarmt von seiner bedingungsloser Liebe!


Simone & Tobias mit Louis, Josia und Hannah

Kontakt

Wer gerne konkret für uns beten möchte, uns finanziell unterstützen möchte oder Ideen und Anmerkungen hat, darf sich gerne bei uns melden! Wir sind dankbar für jede Unterstützung!


Mehr Fotos und weitere Infos zu unserer Vision und zum Land Moldawien findet ihr auf unserer Homepage:

www.serve-east.ch/webers